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14.10.2014

Burger goes Veggie

Gestern Abend hat der allgegenwärtige Fernsehkochdarsteller (so darf man doch sicherlich inzwischen sagen, wenn man nur noch als Moderator tätig ist) Tim Mälzer seine berühmten großen Augen gemacht, als er erfahren durfte das nach Einschätzung eines erfahrenen Grosshändlers, Deutschland innerhalb der EU als Kompostecke minderwertiger industrialisierter Gemüseproduktion gehandelt wird.


Die Farbe der Tomate


Tim Mälzer, der selbsternannte "Rockstar" unter den Kochmoderatoren, begleitet nachdem er nun bereits seit einer gefühlten Dekade richtigen Männern beim grillen und steaken die Zange gehalten hat, dem schwindenden Publikum allabendlicher TV-Kochberatung beim neusten ausgemachten Trend, der Vegetarisierung der deutschen fleischfressenden TV-Pflanze. Tim gibt jetzt den Lebensmittelchecker in Primetime beim Bezahlfernsehen auf der Eins. Gestern ginge es um die Farben, Inhalte und Nährwerte vegetarischer Lebensmittelprodukte, einerseits in ihrer artentypischen Umgebung beim Discounter und beim fliegenden Händler auf dem Markt. Erste Lektion für unseren Tim, was gut aussieht, schmeckt noch lange nicht gut, noch beinhaltet es irgendetwas mehr. Ganz im Gegenteil lernte der ehemalige Burgerking, schonend gefrostet ist vitaminreicher als Supermarktbiolabel, der eigene Garten ist nachhaltig und richtig Bio ist teuer. Nachdem er irritiert zur Kenntnis nahm, dass in Deutschland nur das Gemüse verkauft wird was in Europa sonst niemand mehr für Geld abnehmen möchte, da keiner hierzulande bereit ist mehr als den Kompostabverkaufspreis für Gemüseprodukte zu bezahlen. In der Hierarchie vortrefflichen Gemüseangebots stehen deshalb an vorderen Stellen für den Qualitätshandel  in der EU die gescholtenen Südeuropäer, aber auch UK, Skandinavien und selbst Holland. Die sollen doch sparen sagt die Raute. Nein, das können nur wir Deutschen, keiner zahlt freiwillig weniger.

Der Faktencheck
Dann durften wir auch noch zusammen mit Tim Mälzer lernen, dass Geschmack auch eine Frage der Erfahrung ist. Im "Faktencheck" einer Fussgängerzone erwiesen sich alle befragten Rentner als geschmacklich komplett anders aufgestellt als das befragte "junge Gemüse", das scheinbar nur auf Zuckeranteil zu reagieren schien. War das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Man weiss es nicht...

Also man darf Hoffnung haben, trotz der Tatsache das alles viel zu teuer ist. Wenn kochen nur nicht so viel Arbeit machen würde und der selbst bewirtschaftete Flecken Garten so viel Zeit verschlingen würde, dann gäbe es selbst hierzulande einen letzten Lichtblick. Am Ende Sendung trat ein Angestellter der Stadt Andernach in Erscheinung, der städtische Grünflächen mit Nutzpflanzen statt mit Zierpflanzen ausstattet. Jeder kann sich somit dort am Gemüse kostenfrei bedienen und dieses abernten. Es wurde propagiert, das das Modell bereits Schule mache und andere Gemeinden nachziehen würden… Man darf gespannt sein ?

Bis bald, Volker

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