Dort wie hier wurde mit kompromissloser Nachhaltigkeit den natürlichen Fressfeinden der industriellen Agrarbewirtschaftung mit chemiewaffentauglichen Kampfstoffen entgegengetreten. Insektizide, die bei richtiger Dosierung auch das legendäre Zyklon B hätten ersetzen können, wurden in beiden Gesellschaftsformen vorsätzlich und flächendeckend eingesetzt. Wirklich gewinnen konnten dabei hier wie dort nur Wenige, verloren aber hatten bereits vor allem das landwirtschaftlich erzeugte Lebensmittel (ein schönes Wort oder?), die Natur selbst und vor allem der Glaube des Verbrauchers (eigentlich ein hässliches Wort!, aber immer noch die Maxime) an der deren intakter Bedeutung für unser Wohl. Dann kamen die ersten Ökos, die vor allem den anthroposophischen Blick auf die Dinge schärften, und zwar so, dass wir heute alle den gleichen industriell produzierten Unfug nur mit Biosiegel
Ein langer Weg, der vor allem die vielzitierten "Selbstheilungskräfte des Marktes" aufs Anschaulichste als Glaubensfrage bestätigte. Nachdem wir nun auch genügend Siegel für jedes erdenkliche Versprechen aufgedrückt bekommen haben, können wir nun ganz den Tiefstpreis im Auge, uns auch ein gutes Gewissen nebenbei mitkaufen, und das ohne Aufpreis. Das Model mit den Siegeln funktioniert inzwischen so gut, das selbst ausrangierte Investment-Banker der "Bankenkrise"
An anderen Orten in der Welt kann man solche Zertifikate für den EU-Raum längst für "kleines" unter dem Amtstresen korrupter Verwaltungen in Fernost erwerben und dann die geadelte Nachhaltigkeit gewinnbringender in der Zusammenarbeit mit der chemischen Industrie erwirtschaften. Siegel sind einfach immer gut.
Beim Fleischkonsum sieht die Sache jedoch von jeher komplett anders aus. Seit Dekaden jagt ein Skandal den nächsten, Rinderwahn, Vogelgrippe, Hormone, geklont oder genetisch optimiert, "dem Ingenieur ist nicht zu schwör". Andere artentypische Folgeschäden bei Zucht und Handel, wie die Umetikettierung von Verfall und dessen optische Aufbereitung für den Verkaufstresen, konnten den Wahnsinn zwar beim Rind stoppen nicht aber beim Käufer.
Das soll jetzt anders werden, mit CEPA und TTIP werden dem mündigen Konsumenten nun die Vorteile globaler Gewinnoptimierung auf politisch höchster Ebene als geheim gehaltene Entscheidung vorenthalten. Solche Abkommen haben ja eigentlich nur Vorteile, man kann die mühselig erarbeiteten Differenzierungen zugunsten einer verschlankten Bürokratie kostenoptimiert vom Markt nehmen, der Rest regelt sich ja bekanntermassen immer von selbst. Und wir mündige Verbraucher haben nur Vorteile dabei, ganz sicher, – wie immer muss man nur daran glauben. Und im Moment, dem Moment der wirtschaftlichen Einbrüche allenthalben, nehmen wir ja gerade wieder alles, Waffenlieferungen, Militäreinsätze, Datenabverkauf und Handelsabkommen, Hauptsache das "Goldene Kalb" bleibt uns erhalten – Wachstum.
Die ganze überflüssige Diskussion über die Handelsabkommen wird ja vornehmlich an einigen wenigen Details geführt ohne dabei das "große Ganze" auch nur zu streifen. Zum Beispiel das vielzitierte Chlor
Das sieht natürlich bei einigen unserer Nachbarn schon deutlich anders aus. Frankreich beispielsweise verfolgt da ganz natürlich andere Interessen. Das gescholtene Land mit seiner unglaublichen Geflügeltradition, bei dem der bekloppte Franzose auch schon mal 50 EUR für ein Bressehuhn (mit Siegel) ausgibt und dabei noch weitere 50 verschiedene Rassen als Alternativangebot findet, hat da sicherlich nachvollziehbar ganz andere Einwände, um nur ein kleines Beispiel zu nennen.
Selbst schuld, kann man als wirtschaftlich überlegen aufgestellter Deutscher nur sagen, beim
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