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21.10.2014

Regione Abruzzo – Parozzo

Schokoladenkuchen  Dolce 

Zutaten für 6 Personen

100 gr geschälte Mandeln fein gemahlen
200 gr Schokoladenkuvertüre
5 Eier
80 gr Butter und 1 EL für die Form
100 gr Zucker
100 gr Mehl
2 EL Speisestärke


Zubereitung

5 Eier trennen, die 5 Eigelbe mit 100 gr Zucker in eine Schüssel geben und schaumig schlagen. Währenddessen in einem Töpfchen 80 gr Butter zerlassen.
100 gr Mehl und 2 EL Speisestärke mischen. Abwechselnd mit den gemahlenen Mandeln löffelweise unter den Eischaum rühren. Die flüssige Butter vom Herd nehmen und auskühlen lassen, danach ebenfalls unter den Teig mischen. 

Backofen auf 200° vorheizen. Eine Springform von 28 cm Durchmesser mit 1 EL weicher Butter ausstreichen. 

5 Eiweiss zu steifem Schnee schlagen, gründlich und gleichmässig unter den Teig ziehen. In die vorbereitete Springform füllen und glattstreichen. Im vorgeheizten Ofen 25 Minuten backen. Dann die Oberfläche des Kuchens mit Alufolie abdecken, in weiteren 10 Minuten fertigbacken. Aus dem Ofen nehmen, aus der Form lösen und abkühlen lassen (ca. 45 Minuten).
200 gr Schokoladenkuvertüre schmelzen, den Kuchen gleichmässig überziehen. Mit einer Gabel feine Rillen als Muster einziehen. Kuvertüre antrocknen lassen, Kuchen in Portion - Stücke teilen und servieren. 


Pane rozzo - eigentlich der Ausdruck für ein einfaches, grobes Landbrot. Der ursprünglich wie ein Brotlaib geformte Schokoladenkuchen Parozzo hat ihm zwar den Namen zu verdanken, geschmacklich jedoch nichts mit ihm gemeinsam. 

19.10.2014

L e b e n s mittel

Es ist einfach unglaublich, den Menschen in seinem Lauf hält weder "Ochs' noch Esel" auf, erkannte schon der letzte große große Statthalter ostdeutscher Volkswirtschaft mit abgrundtiefer Einsicht in die real existierende sozialistischer Ökonomie.

Dort wie hier wurde mit kompromissloser Nachhaltigkeit den natürlichen Fressfeinden der industriellen Agrarbewirtschaftung mit chemiewaffentauglichen Kampfstoffen entgegengetreten. Insektizide, die bei richtiger Dosierung auch das legendäre Zyklon B hätten ersetzen können, wurden in beiden Gesellschaftsformen vorsätzlich und flächendeckend eingesetzt. Wirklich gewinnen konnten dabei hier wie dort nur Wenige, verloren aber hatten bereits vor allem das landwirtschaftlich erzeugte Lebensmittel (ein schönes Wort oder?), die Natur selbst und vor allem der Glaube des Verbrauchers (eigentlich ein hässliches Wort!, aber immer noch die Maxime) an der deren intakter Bedeutung für unser Wohl. Dann kamen die ersten Ökos, die vor allem den anthroposophischen Blick auf die Dinge schärften, und zwar so, dass wir heute alle den gleichen industriell produzierten Unfug nur mit Biosiegel kaufenverbrauchen können, – das war ein langer Weg.
Ein langer Weg, der vor allem die vielzitierten "Selbstheilungskräfte des Marktes" aufs Anschaulichste als Glaubensfrage bestätigte. Nachdem wir nun auch genügend Siegel für jedes erdenkliche Versprechen aufgedrückt bekommen haben, können wir nun ganz den Tiefstpreis im Auge, uns auch ein gutes Gewissen nebenbei mitkaufen, und das ohne Aufpreis. Das Model mit den Siegeln funktioniert inzwischen so gut, das selbst ausrangierte Investment-Banker der "Bankenkrise"unsereihre Millionenabfindungen in Biogemüseanbau in Rumänien und Bulgarien vergolden. Dort sind bereits weite Teile der Wirtschaftsflächen zum Spottpreis abverkauft worden und warten darauf mit EU-Mitteln als "Bio" gefördert, nachhaltig Geld zu drucken.
An anderen Orten in der Welt kann man solche Zertifikate für den EU-Raum längst für "kleines" unter dem Amtstresen korrupter Verwaltungen in Fernost erwerben und dann die geadelte Nachhaltigkeit gewinnbringender in der Zusammenarbeit mit der chemischen Industrie erwirtschaften. Siegel sind einfach immer gut.



Beim Fleischkonsum sieht die Sache jedoch von jeher komplett anders aus. Seit Dekaden jagt ein Skandal den nächsten, Rinderwahn, Vogelgrippe, Hormone, geklont oder genetisch optimiert, "dem Ingenieur ist nicht zu schwör". Andere artentypische Folgeschäden bei Zucht und Handel, wie die Umetikettierung von Verfall und dessen optische Aufbereitung für den Verkaufstresen, konnten den Wahnsinn zwar beim Rind stoppen nicht aber beim Käufer.

Das soll jetzt anders werden, mit CEPA und TTIP werden dem mündigen Konsumenten nun die Vorteile globaler Gewinnoptimierung auf politisch höchster Ebene als geheim gehaltene Entscheidung vorenthalten. Solche Abkommen haben ja eigentlich nur Vorteile, man kann die mühselig erarbeiteten Differenzierungen zugunsten einer verschlankten Bürokratie kostenoptimiert vom Markt nehmen, der Rest regelt sich ja bekanntermassen immer von selbst. Und wir  mündige Verbraucher haben nur Vorteile dabei, ganz sicher, – wie immer muss man nur daran glauben. Und im Moment, dem Moment der wirtschaftlichen Einbrüche allenthalben, nehmen wir ja gerade wieder alles, Waffenlieferungen, Militäreinsätze, Datenabverkauf und Handelsabkommen, Hauptsache das "Goldene Kalb" bleibt uns erhalten – Wachstum.
Die ganze überflüssige Diskussion über die Handelsabkommen wird ja vornehmlich an einigen wenigen Details geführt ohne dabei das "große Ganze" auch nur zu streifen. Zum Beispiel das vielzitierte ChlorKZ-Huhn aus MillionenUS-Mastbetrieben, kann selbst mit mutwilligem Einsatz von Chlor, die heimischen Angebote, meist niederländischer Grossinvestorenbetriebe nicht mehr verschlimmbessern (die machen ja bei uns das, was zuhause längst verboten wurde), da gebe ich den Lobbyhorchern im Bundestag recht. Und die muss man ja auch mal verstehen, in zwei Jahren wird bestimmt irgendwo in der Industrie ein gutbesser bezahlter Job frei, mal nachhaltig gedacht. Und beim Fleisch, da bin ich mir noch sicherer, haben wir Deutsche auch gar nichts mehr zu verlieren, sondern da können wir als die Lebensmittelhinterbänklersparfüchse der EU nur noch gewinnen, wenn wir noch billigere Fleisch aus Übersee bekommen (da die dort mehr Platz haben, dürfen die genetisch optimierten Rinder sich sogar mal bewegen). Wie bereits formuliert, nirgendwo liegt die Latte tiefer und wird für weniger Geld gerissen als bei uns, und das wollen wir genau so. Aber darum geht es eigentlich gar nicht, der eigentliche Knaller bei den Freihandelsabkommen ist der legalisierte Investorenschutz, der es US-Unternehmen möglich macht, den gleichen Grad an finanzieller Fürsorge beim Scheitern einzuklagen, mit dem wir schon die Banken gepampert haben. Der feuchte Traum eines jeden Neoliberalen...

Das sieht natürlich bei einigen unserer Nachbarn schon deutlich anders aus. Frankreich beispielsweise verfolgt da ganz natürlich andere Interessen. Das gescholtene Land mit seiner unglaublichen Geflügeltradition, bei dem der bekloppte Franzose auch schon mal 50 EUR für ein Bressehuhn (mit Siegel) ausgibt und dabei noch weitere 50 verschiedene Rassen als Alternativangebot findet, hat da sicherlich nachvollziehbar ganz andere Einwände, um nur ein kleines Beispiel zu nennen.
Selbst schuld, kann man als wirtschaftlich überlegen aufgestellter Deutscher nur sagen, beim AlDiscounter gibt es Tiefkühlhähnchen schon für 3,50; – und am Grillstand vor dem MediaBaumarkt kriegst Du dafür ein Halbes fertig gegrillt dort hingestellt und das obwohl wir bei den Energiekosten in Europa auch führen, der Raute sei Dank. Wir Besserdeutschen können es einfach...


14.10.2014

Burger goes Veggie

Gestern Abend hat der allgegenwärtige Fernsehkochdarsteller (so darf man doch sicherlich inzwischen sagen, wenn man nur noch als Moderator tätig ist) Tim Mälzer seine berühmten großen Augen gemacht, als er erfahren durfte das nach Einschätzung eines erfahrenen Grosshändlers, Deutschland innerhalb der EU als Kompostecke minderwertiger industrialisierter Gemüseproduktion gehandelt wird.


Die Farbe der Tomate


Tim Mälzer, der selbsternannte "Rockstar" unter den Kochmoderatoren, begleitet nachdem er nun bereits seit einer gefühlten Dekade richtigen Männern beim grillen und steaken die Zange gehalten hat, dem schwindenden Publikum allabendlicher TV-Kochberatung beim neusten ausgemachten Trend, der Vegetarisierung der deutschen fleischfressenden TV-Pflanze. Tim gibt jetzt den Lebensmittelchecker in Primetime beim Bezahlfernsehen auf der Eins. Gestern ginge es um die Farben, Inhalte und Nährwerte vegetarischer Lebensmittelprodukte, einerseits in ihrer artentypischen Umgebung beim Discounter und beim fliegenden Händler auf dem Markt. Erste Lektion für unseren Tim, was gut aussieht, schmeckt noch lange nicht gut, noch beinhaltet es irgendetwas mehr. Ganz im Gegenteil lernte der ehemalige Burgerking, schonend gefrostet ist vitaminreicher als Supermarktbiolabel, der eigene Garten ist nachhaltig und richtig Bio ist teuer. Nachdem er irritiert zur Kenntnis nahm, dass in Deutschland nur das Gemüse verkauft wird was in Europa sonst niemand mehr für Geld abnehmen möchte, da keiner hierzulande bereit ist mehr als den Kompostabverkaufspreis für Gemüseprodukte zu bezahlen. In der Hierarchie vortrefflichen Gemüseangebots stehen deshalb an vorderen Stellen für den Qualitätshandel  in der EU die gescholtenen Südeuropäer, aber auch UK, Skandinavien und selbst Holland. Die sollen doch sparen sagt die Raute. Nein, das können nur wir Deutschen, keiner zahlt freiwillig weniger.

Der Faktencheck
Dann durften wir auch noch zusammen mit Tim Mälzer lernen, dass Geschmack auch eine Frage der Erfahrung ist. Im "Faktencheck" einer Fussgängerzone erwiesen sich alle befragten Rentner als geschmacklich komplett anders aufgestellt als das befragte "junge Gemüse", das scheinbar nur auf Zuckeranteil zu reagieren schien. War das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Man weiss es nicht...

Also man darf Hoffnung haben, trotz der Tatsache das alles viel zu teuer ist. Wenn kochen nur nicht so viel Arbeit machen würde und der selbst bewirtschaftete Flecken Garten so viel Zeit verschlingen würde, dann gäbe es selbst hierzulande einen letzten Lichtblick. Am Ende Sendung trat ein Angestellter der Stadt Andernach in Erscheinung, der städtische Grünflächen mit Nutzpflanzen statt mit Zierpflanzen ausstattet. Jeder kann sich somit dort am Gemüse kostenfrei bedienen und dieses abernten. Es wurde propagiert, das das Modell bereits Schule mache und andere Gemeinden nachziehen würden… Man darf gespannt sein ?

Bis bald, Volker

10.10.2014

Regione Abruzzo – Olio Santo

Heiliges Öl


Zutaten

100 ml Olivenöl
10-15 Gramm in Scheiben geschnittene Peperocini
5 - 10 Blätter frisches Basilikum 


Zubereitung

Nehmen Sie ein kleines Schraubglas (z.B. ein Marmeladenglas) oder eine dekorative Flasche und füllen Sie die in Scheiben geschnittene Peperocini hinein. Giessen Sie das Olivenöl darüber, verschliessen das Glas gut und lagern es an einem dunklen Ort. Sie können das Glas eventuell auch in Aluminiumfolie einpacken, damit es vor Licht geschützt ist. Nach ungefähr einer Woche ist das Öl bereit, um jederzeit damit zu würzen oder Salat anzumachen. 

Olio Santo, das heilige Öl, ist höllisch scharf, denn es wird mit den überall in den Abruzzen und Molise geliebten Peperoncini, wie die leuchtend roten Chilischoten in Italien heissen, aromatisiert. Die feurigen Vertreter der Capiscum - Familie haben sich jedoch nicht nur als Würzzutat einen Namen gemacht, sondern gelten seit alters her auch als Heilmittel. Rheuma, Haarausfall, schlecht heilende Wunden, zu hoher Cholesterinspiegel - all das lässt sich angeblich oder tatsächlich mit Hilfe der Vitamine - C - und alkaloidreichen pfeffrigen Schötchen beheben. 




02.10.2014

Regione Abruzzo – Bucatini all’Amatriciana

Nudeln mit scharfer Specksauce  Primi piatti 



Zutaten für 4 – 6 Personen


150 gr Schweinebacke (oder durchwachsener Bauch) in 1 cm grosse Würfel schneiden
250 gr Tomaten in kleine Würfel schneiden (ersatzweise 1 Dose gehackte Tomaten)
50 gr frisch geriebener Pecorino
400 gr Bucatini
1 Zwiebel, fein gehackt
2 EL Olivenöl,
½ Peperoncino
Salz, Pfeffer aus der Mühle



Zubereitung


In einer Pfanne die Fleischwürfel mit dem Olivenöl rundum anbraten. Zwiebeln unterzeihen und glasig dünsten. Inzwischen in einem Topf reichlich Salzwasser zum kochen bringen. Die Bucatini hineingeben und "al dente" garen.
Tomaten zu den Fleischwürfel geben und durchkochen lassen. Mit Salz und fein gehacktem Peperoncino pikant würzen. Bucatini abgiessen und gut abtropfen lassen. In die Pfanne geben und gründlich mit der Sauce mischen. Hälfte vom geriebenen Käse unterheben, nochmals mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken.
Bucatini in eine vorgewärmte Schüssel oder tiefe Teller anrichten. Restlichen Käse zusammen mit einer Pfeffermühle extra dazureichen. Im Grenzgebiet zwischen Latium und Abruzzen liegt der Ort Amatrice, der diesem feurig-deftigen Gericht seinen Namen gegeben hat.